Aus einer kürzlich veröffentlichten Statistik des Schweizer Bundesamtes für Statistik, dem BFS, gehen folgende spannende Erkenntnisse über die Löhne der Schweizerinnen und Schweizer hervor: Etwa, dass 6665 Franken in der Schweiz den Medianlohn, also den Durchschnittslohn, darstellen, sprich: die Hälfte der Schweizer*innen verdient mehr, die andere Hälfte verdient weniger als 6665 Franken im Monat (es handelt sich bei den Zahlen um Bruttobezüge). Von allen angestellten Personen fällt jede/r Zehnte unter die sogenannten „Tieflöhner“, was bedeutet, dass man höchstens Zweidrittel des Medianlohns im Monat verdient (nämlich 4443 Franken). Zwar ist dieser Anteil über die Jahre hinweg stabil geblieben und hat sich nicht auffallend erhöht, doch handelt es sich bei den meisten Betroffenen immer noch um Frauen. Der Lohnunterschied zwischen Männern (6963 Franken) und Frauen (6211 Franken) schrumpft allmählich, bleibt aber weiterhin bestehen. Der Lohnunterschied bei den Geschlechtern steigt mit der Hierarchiestufe im Job: Bei einer hohen Stufe kriegen Männer beispielsweise 11‘100 Franken, Frauen hingegen erhalten nur 9200 Franken, was einer Gehaltsdifferenz von 17% entspricht. Jobprofile und Wirtschaftszweige sollen hier, laut BFS, eine. Grund für die derartige Differenz bieten.
Die höchsten Meidanlöhne lassen sich in den folgenden Branchen verzeichnen: Banken und Finanzwesen (10‘211 Franken), Pharmaindustrie (10’040 Franken) und IT-Firmen (9200 Franken). Durchschnittliche Löhne werden verzeichnet in der Gesundheitsbranche (6821 Franken), der Maschinenindustrie (7141 Franken) und dem Großhandel (7145 Franken). Die niedrigsten Löhne werden im Detailhandel (4997 Franken), im Gastgewerbe (4479 Franken), in der Hotellerie (4488 Franken), in persönlichen Dienstleistungen (wie Kosmetik, Coiffeure) und der Bestattung (4211 Franken) ausbezahlt.
Nicht nur zwischen den Geschlechtern, auch zwischen den Regionen lassen sich Lohnunterschiede aufweisen. So beträgt etwa in Zürich der Medianlohn 7113 Franken, hingegen in Tessin nur 5546 Franken. So verdient man am meisten in der Nordschweiz (6789 Franken), dann im Mittelland (6600 Franken), der Zentralschweiz (6585 Franken) und letztendlich am wenigsten in der Ostschweiz (6274 Franken).
Wer eine Universität abgeschlossen hat, verdient im Median 8332 Franken, jemand mit einer Berufslehre hingegen nur 5863 Franken im Median. Dazwischen pendeln Fachhochschuldiplom (7994 Franken) und eine höhere Berufsausbildung (7501 Franken). Eine Abhängigkeit des Lohns vom Bildungsgrad ist also deutlich zu erkennen.
In den letzten Jahren hat die Ausbezahlung von Boni stetig zugenommen. Während 2008 lediglich ein Viertel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Bonus erhielten, waren es 2020 bereits ein Drittel der Arbeitnehmenden. Durchschnittlich wurde ein Bonus auf etwa 10‘100 Franken datiert.
Lohnunterschiede in der Schweiz zeigen sich also zwischen Männern und Frauen, hierbei sogar und vor allem in den oberen Posten, zwischen Osten und Norden, sowie zwischen den verschiedenen Berufs- und Bildungsabschlüssen, also zwischen Universität und Berufslehre. Mehr zum Thema Durchschnittslohn Schweiz